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Die Leinenführigkeit beim Hund 

Dass der Hund neben uns an der Leine läuft, ist zwar alltäglich, aber eigentlich ziemlich unnatürlich. Denn wir zwingen damit unserem Hund unser langsames Tempo auf, verlangen von ihm, sich auf uns zu konzentrieren, und lassen ihm wenig Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu uns einzuhalten. Ein entspanntes Nebenherlaufen an durchhängender Leine ist also gar nicht so einfach, wie es aussieht.

Aber es lohnt sich, daran zu arbeiten. Denn das Ziehen an der Leine ist für beide – für Mensch und Hund – auf Dauer nicht nur nervend, sondern auch ungesund, denn Verspannungen und einseitige Fehlbelastungen sind die Folge.

Aber warum zieht mein Hund überhaupt an der Leine?

Hast du dich schon einmal gefragt, was der Hund während der Gassirunden empfindet? Der Spaziergang aus der Sicht deines Hundes ist natürlich nicht dazu da, sein „kleines und großes Geschäft“ möglichst schnell zu verrichten, um zurück auf das Sofa zu können. Für deinen Hund ist das Gassigehen so etwas wie „Zeitunglesen“, das heißt: Markierungen von Artgenossen aufzuspüren und selbigen auch auf Augenhöhe zu begegnen. Wenn du deinen Hund von diesen Informationsquellen wegziehst, unterbindest du für ihn spannende Tätigkeiten und vor allem angeborene Verhaltensmuster. Nach und nach codiert dein Hund die Gassirunde negativ und empfindet die Leine und dich als Hindernisse. Leinenführigkeit zu trainieren, bedeutet daher, sich selbst für den Hund wieder interessant zu machen und die Führungsrolle zu übernehmen, denn Hunde sind hervorragende Beobachter. Sie merken, wenn du gestresst und unaufmerksam bist, was dazu führen kann, dass dein Hund dich in deiner Führungsrolle ablösen will und es vielleicht auch schafft.

Richtig ist, dass das permanente Ziehen des Hundes an der Leine einen großen Stressfaktor für Frauchen und Herrchen darstellt, insbesondere wenn ein kräftiger Hund mit stattlichem Gewicht an der Leine zerrt. Die Situation verschlimmert sich, wenn du deinen Stress am Hund auslässt. Es lohnt sich, zu überlegen, was die Gassirunde für dich und für deinen Hund bedeuten könnte, um so den Teufelskreis zu unterbrechen.

Der Anfang ist immer schwer, vor allem, wenn schlechte Angewohnheiten den Gassigang bereits überschatten. Hier ein paar Tipps, wie du die Leinenführigkeit deines Hundes trainieren kannst:

# Unser Tipp: Geh möglichst entspannt an das Gassigehen heran. Der Spaziergang soll deinem Hund und dir gleichermaßen guttun. Schenk dem Hund deine volle Aufmerksamkeit. Das heißt, Handy weg, die Zeit gehört deinem Hund.

# Unser Tipp: Die Leinenführigkeit trainierst du am besten in einer ruhigen Atmosphäre mit wenig Ablenkung, wo dein Hund lernt, dir mehr Aufmerksamkeit entgegenzubringen und das Kommando „Fuß“ (oder „Leine“) einübt.

# Unser Tipp: Gestalte den Spaziergang so spannend wie möglich. Ziel ist es, den Hund auf dich zu fixieren. Nimm genügend Leckerchen mit. Falls Du Trockenfutter verwendest, miss die Portion voher ab, die dein Hund bekommen soll. Du kannst also die Tagesration deines Hundes beim Üben verfüttern, so wird er auch nicht zu dick.

# Unser Tipp: Besetze die Leine positiv. Wenn du zu Hause startest und deinen Hund für den Spaziergang anleinst, rufe ihn zu dir, gib ihm ein Leckerchen und Leine ihn dabei an.

# Unser Tipp: Zieht dein Hund während des Spaziergangs an der Leine, gebe dabei einen leichten Impuls mit der Leine und verwende augenblicklich das Kommando KOMM. In dem Moment, in dem dein Hund in deine Richtung schaut, lobe ihn beispielsweise mit einem GUT, greife in deine Tasche und lass ihn zu dir kommen, um ein Leckerchen abzuholen.

# Unser Tipp: Übe fleißig und lasse dich nicht entmutigen. Wichtig ist, durchzuhalten. Das heißt auch durchhalten, wenn der eigentliche Spaziergang zu Ende ist bis der Hund zu Hause abgeleint wird. Warum ist das so wichtig? Dein Hund wird nicht verstehen, warum er mal an der Leine ziehen darf und wann nicht. Merke: Leine heißt Kontrolle und die solltest nach Möglichkeit du haben. Du wirst feststellen, dass die Leinenführigkeit deines Hundes immer besser wird. Wenn dein Hund dann immer mal wieder einige Schritte brav neben dir läuft, vergiss auch hier das Loben nicht. Ein GUT und dann der Griff zum Leckercken wird wahre Wunder vollbringen – und dein Hund wird sich über das Lob und das Futter freuen.